Der Mihrab

mihrabDie Muslime beten in Richtung der Kaaba in Mekka. Diese Gebetsrichtung wird Kibla genannt. Sie wird durch den Mihrab, einer Gebetsnische in der Wand, angezeigt. Während des gemeinsamen Gebets stellt sich der Imam vor den Mihrab und leitet von dort aus das Gebet. Im Koran heißt es diesbezüglich: „Wir sahen dein Antlitz ohne bestimmte Richtung zum Himmel kehren, jetzt wollen wir dich auf eine Kibla ausrichten, die dir gefallen soll: Wende dein Gesicht in Richtung auf die unverletzliche Moschee (die Kaaba). Und wo immer ihr seid, wendet euer Gesicht in Richtung auf sie.“ (Sure Bakara, [2:144])

Die Gebetsnische ist meist eine muschelähnliche Höhlung in der Kibla-Wand. Sie ist aufgrund ihrer Funktion das wichtigste und in vielen Moscheen das am reichsten geschmückte Einrichtungselement des Innenraumes. Sie zeigt den Betenden in der Moschee die Richtung der Kaaba und damit die Gebetsrichtung an. Gleichzeitig sorgt sie durch ihre Aushöhlung auch für eine klare und wohlklingende Akustik im Gebetsraum.

Der erste Mihrab soll der in der Umayyidenzeit (661-750 n. Chr.) gebaut und genutzt worden sein. Zu Lebzeiten des Propheten wurde die Kibla durch eine Markierung gekennzeichnet: sei es durch Bemalung oder eine mit Zeichen versehene Steinplatte.

Als Kunstwerk wurde der Mihrab in verschiedenen Materialien wie Holz, Stuck, Marmor oder Fayencen gestaltet. Der Mihrab wird zumeist mit diversen Inschriften ausgeschmückt, deren Inhalt oft Verse aus dem Koran bilden.